Ort der Ausführung: | Tinsdaler Weg 184, Wedel, Schleswig-Holstein, Deutschland, Europa |
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Zeitraum: | Nov 2011 - Dez 2012 |
Zuständiger Firmen-Standort: | BAUER Resources GmbH, Bereich Bauer Umwelt, Standort Hamburg |
Projektpartner: |
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Auf einer Bearbeitungsfläche 16 ha sollten Bodenverunreinigungen mit dem Ziel einer zukünftigen gewerblichen Nutzung beseitigt werden. Hierzu wurden bis zu einer Tiefe von 1,80 m unterhalb der zukünftigen Nutzungsebene die angetroffenen kontaminierten Böden sowie alle baulichen Hindernisse, wie Rohrleitungen, Fundamente und andere Störstoffe, beseitigt. Gleichzeitig mußte die gesamte Fläche mit bautechnisch geeigneten Böden bis zum zukünftigen Nutzungshorizont aufgehöht werden. Als Hauptbelastungsparameter sind in der Erkundungsphase die mineralöltypischen Kontaminanten wie Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW, hier überwiegend die höherkettigen Verbindungen) sowie - untergeordnet - Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Monoaromaten (BTEX) und chlorierte Kohlenwasserstoffverbindungen (LCKW) identifiziert worden.
Vor Beginn der eigentlichen Erdarbeiten ist seitens der BMU eine Bereitstellungsfläche für das spätere Bodenmanagement errichtet worden. Diese Fläche besteht aus einem asphaltierten Bereich für die Untersuchung bzw. Deklaration von kontaminiertem Aushubmaterial und einer mittels ungebundener Tragschicht befestigten Teilfläche für die Bereitstellung von angeliefertem Einbaumaterial. Die Asphaltfläche für kontaminiertes Material war mit einem zweiseitigen Gefälle und einer Aufkantung an den Rändern hergestellt worden, um so das Oberflächenwasser gezielt in einen Sammelschacht abzuleiten. Das belastete Wasser wurde über einen Leichtflüssigkeitsabscheider zu einer auf der Fläche in Betrieb befindlichen Wasserreinigungsanlage gefördert und dort abgereinigt.
Unter Berücksichtigung der Grundwasserfließrichtung wurde für den Aushub und die Wiederverfüllung eine Arbeitsrichtung von Süden nach Norden festgelegt. Weiter berücksichtigt wurde der jahreszeitlich schwankende Grundwasserstand. Daraus ergab sich zusätzlich eine Arbeitsrichtung von West nach Ost. Die Fläche wurde in zwölf Felder eingeteilt, die nacheinander bearbeitet worden sind. Erschwerend waren hierbei die zum Teil sehr geringen Grundwasserflurabstände, insbesondere im nordöstlichen Bereich der Fläche, die zum Teil zusätzliche Maßnahmen beim Bodeneinbau (Bodenverfestigung mittels Kalk und Einbringen von Bauschuttrecyclingmaterial) erforderlich machten. Den Abschluß der Geländeverfüllung bzw. –aufhöhung bildete ein Grobplanum mit einer Verdichtungsvorgabe von EV2 = 80 MN/m², welches mittels Raupe und Vibrationswalze großflächig hergestellt wurde.
Eine besondere Herausforderung an die Bauausführung stellte das Bodenmanagement dar. Im Sanierungsvertrag zwischen dem Bauherrn und dem Kreis Pinneberg sind in Abhängigkeit der Grundwasserverhältnisse in verschiedenen Einbauhorizonten verschiedene chemische Belastungsklassen für die Wiederauffüllung mit Bodenmaterial definiert worden. Die festgelegten Einbauklassen unterscheiden sich dabei zusätzlich in Materialien, die auf dem Standort entnommen wurden und externen Lieferböden, die durch die BMU am Markt beschafft werden mußten. Über die eigens dafür installierte und geeichte LKW-Wage wurden die Materialanlieferungen dokumentiert. Bauleitung und Stoffstrommanagement mußten dafür Sorge tragen, daß die entsprechenden Materialqualitäten immer in ausreichender Menge für den jeweils bearbeiteten Einbauhorizont zur Verfügung standen.
Aufgrund der über 90-jährigen Industriegeschichte des Standorts befanden sich noch großflächige Bodenverunreinigungen im Untergrund, die zum Teil sehr stark erhöhte Gehalte an Mineralölkohlenwasserstoffen aufwiesen. Diese kontaminierten Aushubmaterialien wurden durch die BMU anhand der durch Bauüberwachung und Bauleitung gemeinsam erstellten Deklarationsanalytik verschiedenen Entsorgungswegen zugeführt. Dabei mußte die im Landkreis Pinneberg bestehende Andienungspflicht berücksichtigt werden. Ein erheblicher Anteil der mit organischen Schadstoffen belasteten Böden wurde in das BMU-eigene Bodenreinigungszentrum in Hamburg zur chemisch-physikalischen bzw. mikrobiologischen Bodenbehandlung übernommen. Nach erfolgreicher Behandlung konnten große Teile der angenommenen Abfälle in Verwertungsmaßnahmen abgesteuert werden. Neben der Absteuerung von Abfällen bis Deponieklasse III auf verschiedene regionale Deponien, wurden auch zwei Chargen mit besonders hohen Gehalten an Polychlorierten Biphenylen (PCB) einer speziellen thermischen Behandlungsanlage in den Niederlanden zugeführt.
Bis Bauzeitende, Mitte Dezember 2012, wurden folgenden Kubaturen und Massen durch die BMU bearbeitet worden sein:
Die Fertigstellung der Leistungen wurde termingerecht erbracht, das vom Bauherrn eingeplante Budget wurde dabei nicht überschritten.
Schutzmaßnahmen: | Persönliche Schutzausrüstung (PSA), Schwarz-Weiß-Anlage |
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Schadstoffe: | Polychlorierte Biphenyle (PCB), PAK, Benzin, Diesel, Heizöl (MKW), CKW / LHKW, BTEX |
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Auskofferung: | Konventioneller Bodenaustausch |
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Austauschtiefe: | 40 m |
Fläche: | 160.000 m² |
Kubatur: | 86.100 m³ |
Kubatur Einbaumaterialien: | 170.000 m³ |
Bereitsstellung Aushubmaterial: | befestigte Fläche (Asphalt) |
Wasserbehandlung: | Absetzbecken, Aktivkohlefilter, Leichtflüssigkeitsabscheider |
Transport: | LKW |
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Tonnage: | 99.650 to |
Entsorgung: | Verwertung - Einbau, Deponierung, 5671 |
Behandlungsverfahren: | Konditionieren, Brechen / Sieben, Thermische Bodenbehandlung |
Belastungsklasse: | Z 2 LAGA Boden, > Z 2 LAGA Boden, DK 0, DK I, DK II, DK III, > DK III |
"Referenz wurde über DQB Formblatt schriftlich bestätigt"