In der Gemeinde Schonungen befand sich einer der deutschlandweit größten Arsen- und Schwermetallschäden im Boden und Grundwasser, verursacht durch die ehemalige Farbenfabrik Sattler, vor, der durch mehrere Erst- und Detailerkundungskampagnen in den Jahren 2000 bis 2005 umfassend erkundet wurde.
Die von R & H Umwelt GmbH im Jahr 2005 durchgeführte Machbarkeits- und Variantenstudie hatte zum Ergebnis, dass eine nachhaltige Sanierung nur durch Aushub eines Großteils der bis 9 Meter Tiefe reichenden Schadstoffe im innerörtlichen Bereich möglich ist. Geplant war, ca. 80 - 85 % der Schadstoffe mittels Aushub von >> 100.000 to Boden zu entfernen. Betroffen waren insgesamt 128 Einzelgrundstücke, wovon ca. 50 Grundstücke aktiv saniert werden, die restlichen Grundstücke unterliegen einem MNA. Überlagert wird der Arsen- und Schwermetallschaden durch einen massiven LHKW-Schaden, der mitsaniert wird.
Auf Grund der Komplexität und Größe des Projektes schloss sich die R & H Umwelt GmbH für die Sanierungsuntersuchung und Sanierungsplanung mit den Ingenieurbüros bfm Umwelt GmbH und der tewag GmbH als Arbeitsgemeinschaft zusammen und erhielt im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung den Auftrag für die Sanierungsuntersuchung und den Sanierungsplan, siehe www.schonungen-saniert.de.
Die büroübergreifende Planung erfolgte über eine webbasierte Datenplattform.
Der Planungsauftrag an die Arbeitsgemeinschaft umfasste folgende Teilleistungen:
- Defizitanalyse, Grundstücksteckbriefe
- zusätzliche technische Erkundung (ca. 120 Rammkernsondierungen, 20 Aufschlussbohrungen, 15 Grundwassermessstellen, Pumpversuche,
Baugrunduntersuchungen, Emissionsuntersuchungen)
- Sanierungsuntersuchung von 128 Grundstücken mit Arsen- und Schwermetall-
belastungen
- Datenübernahme, Interpolation, statistische Auswertung mit GIS-basierter Über-
schneidung mehrerer 10.000 Analysendaten; 3-D-Darstellung und Auswertung der
Schadstoffbelastung als Basis für die Sanierungsplanung und das nachfolgende MNA-
Konzept
- MNA-Konzept für ca. 50 Grundstücke und den Gesamtstandort nach der
Quellensanierung
- Detailerkundung eines überlagernden LHKW-Schadens
- Sanierungsuntersuchung des überlagernden LHKW-Schadens
- Sanierungsplan für insgesamt 128 Grundstücke, Rahmensanierungsplan
- Logistikplanung, Mitwirkung beim Verkehrs-, Emissions- und Immissions-
schutzkonzept
- Landschaftspflegerischer Begleitplan, spezielle artenschutzrechtliche Prüfung
- Mitwirkung bei der städtebaulichen Neuordnung des Gebietes nach der Sanierung
- Baugrunduntersuchung
- Planung der Umverlegung eines Gewässers 3. Ordnung incl. Planung Sparten-
umverlegung
- Planung einer Deklarationshalle für ca. 110.000 Tonnen hochbelasteten Boden auf der
Deponie Rothmühle
- BImSch-rechtliches Verfahren für die Deklarationshalle, Baukosten 2,1 Mio.
- Grundwassermonitoring im Rahmen des MNA-Konzeptes